Navigieren in der Sprache bei Behinderungen

Dr Laura Finney - ClinSci, PhD, MSc, BEng Group Clinical Research Director

In einer sich ständig weiterentwickelnden Gesellschaft spielt die Sprache eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unserer Wahrnehmungen und Haltungen. Wenn es darum geht, über Behinderungen zu sprechen, können die Worte, die wir wählen, einen tiefgreifenden Einfluss auf die Menschen und ihre Gemeinschaften haben - positiv oder negativ. Die Terminologie, insbesondere die klinische Terminologie, hat sich im Laufe der Jahre stark gewandelt und spiegelt ein neues kollektives Verständnis und die Achtung der Vielfalt wider. Dieser Blog soll die sich entwickelnde Sprache der Behinderung, die Gründe für den Wechsel von Begriffen wie "behindertes Kind" oder "besonderer Bedarf" zu "zusätzlicher Bedarf" sowie die Herausforderungen beleuchten, denen sich Unternehmen bei der Übernahme einer allgemein akzeptierten Terminologie gegenübersehen.
Die Evolution der Sprache:
Die Sprache ist erstaunlich dynamisch, und ihre Entwicklung spiegelt oft den Wandel der gesellschaftlichen Werte wider. Im Bereich der Behinderungen wurden Begriffe wie "behindertes Kind", "besondere Bedürfnisse" und "sogar abnormal" von den Beschäftigten des Gesundheitswesens früher häufig verwendet, aber in den letzten Jahren sind sie zunehmend in Frage gestellt worden. Viele empfinden diese Begriffe heute als veraltet und sogar als beleidigend, da sie als stigmatisierend und etikettierend empfunden werden. In dem Maße, in dem unsere Gesellschaft nach Inklusion und Respekt strebt, hat sich die Sprache im Zusammenhang mit Behinderungen angepasst, um diese Werte widerzuspiegeln.
Personenzentrierte oder personenzentrierte Sprache:
Die personenzentrierte Sprache ist aus der Bewegung für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in den 60er und 70er Jahren hervorgegangen, die eine entscheidende Rolle beim Eintreten für die Rechte von Menschen mit Behinderungen spielte. Sie ist ein Mittel, um die Individualität und Würde der Menschen zu betonen, anstatt sich auf die Behinderung zu konzentrieren oder durch sie definiert zu werden, wobei anerkannt wird, dass eine Behinderung nur ein Aspekt der Identität einer Person ist und nicht ihre einzigartige Persönlichkeit und ihr Potenzial überschatten sollte. Anstatt beispielsweise von einem "behinderten Kind" zu sprechen, würde die personenzentrierte Sprache die Person in den Vordergrund stellen und die Verwendung von "Kind mit einer Behinderung" fördern. Diese subtile Verschiebung erkennt die Menschlichkeit vor der Behinderung an und ist in der Gemeinschaft der Körperbehinderten weithin akzeptiert.
Die Umstellung auf "zusätzlichen Bedarf":
In den letzten Jahren hat sich die Verwendung des Begriffs "zusätzlicher Bedarf" für Menschen mit Behinderungen und "typische Entwicklung" für Menschen, die keine zusätzliche Unterstützung benötigen oder sich erwartungsgemäß entwickeln, deutlich verändert. Dieser Begriff unterstreicht die Idee, dass jeder Mensch einzigartige Bedürfnisse hat, und erkennt an, dass diese Bedürfnisse bei einigen Menschen über das hinausgehen, was als typisch angesehen wird. "Zusätzlicher Bedarf" wird als eine integrativere und personenzentrierte Formulierung angesehen, die sich auf die Fähigkeiten des Einzelnen und nicht auf seine Einschränkungen konzentriert. Andere wiederum argumentieren, dass der Begriff "behindert" direkter ist und dass eine klare und prägnante Sprache allen hilft, Behinderung anzuerkennen und zu akzeptieren, anstatt sie negativ zu sehen. Das soziale Modell der Behinderung geht davon aus, dass Behinderung keine Eigenschaft ist, die von Natur aus mit dem Individuum verbunden ist, sondern dass sie durch gesellschaftliche Barrieren, Einstellungen und Strukturen entsteht. In der Welt der komplexen pädiatrischen Behinderung ist diese Sichtweise selten.
Die Bedürfnisse von Kindern verstehen:
Im Mittelpunkt dieser Debatte steht die Frage, was für Kinder während ihrer Kindheit und für ihre Zukunft am besten ist. Es ist von entscheidender Bedeutung zu erkennen, dass alle Kinder unabhängig von ihren Fähigkeiten grundlegende Alltagsbedürfnisse haben: soziale Kontakte, eine warme, liebevolle Familie, Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung, ein Gefühl der Sicherheit und Spaß. Dies wird durch die Arbeit von CanChild mit den F-Wörtern (Functioning, Family, Fitness, Friends, Fun, Future) veranschaulicht. Diese Bedürfnisse sind nicht "speziell" oder "zusätzlich", sondern Teil des normalen Spektrums menschlicher Bedürfnisse für Wachstum, Entwicklung und Wohlbefinden. Kinder mit Behinderungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zur Erfüllung dieser Bedürfnisse in unterschiedlichem Maße Unterstützung benötigen können.
Als Unternehmen durch die Sprache navigieren:
Für ein Unternehmen ist es eine Herausforderung, eine einheitliche Sprache für Behinderungen zu verwenden. Der Begriff "zusätzlicher Bedarf" mag zwar ein moderner und integrativer Begriff sein, der im Gesundheitswesen verwendet wird, aber die Realität ist, dass nicht jeder diesen Wandel angenommen hat, zum Beispiel sind die meisten Schulen immer noch "Sonderschulen". Außerdem verwenden einige Eltern und Betreuer bei der Suche nach Produkten oder Dienstleistungen immer noch Begriffe wie "Sonderbedarf". Bei Leckey und Firefly haben wir beschlossen, ein Gleichgewicht zu finden und eine Mischung aus verschiedenen Begriffen in unseren sozialen Beiträgen und auf unserer Website zu verwenden.
Individuelle Vorlieben bei Etiketten:
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Sprachpräferenzen im Zusammenhang mit Behinderungen sehr individuell sind. Was eine Person als stärkend empfindet, kann eine andere als entmündigend empfinden. Manche Menschen bevorzugen eine Sprache, die die Person in den Vordergrund stellt, wie z. B. "Person mit einer Behinderung", während andere eine Sprache bevorzugen, die die Identität in den Vordergrund stellt, wie z. B. "behinderte Person". Wenn Sie unser klinisches Team in unseren Leckey Learn-Webinaren oder persönlichen Gesprächen hören, werden sie wahrscheinlich Begriffe verwenden, mit denen sie sich am wohlsten fühlen, wie z. B. "zusätzlicher Bedarf" und "typische Entwicklung". Diese individuellen Präferenzen anzuerkennen und zu respektieren ist entscheidend für die Förderung eines integrativen und unterstützenden Umfelds.
Schlussfolgerung:
Auf dem Weg zu Inklusion und Respekt für Menschen mit Behinderungen spielt die Sprache eine entscheidende Rolle. Auch wenn wir der Meinung sind, dass der Wechsel von Begriffen wie "besondere Bedürfnisse" zu "zusätzliche Bedürfnisse" eine positive Veränderung darstellt, ist es wichtig, die unterschiedlichen Präferenzen innerhalb der Gemeinschaft anzuerkennen. Für uns als Unternehmen ist eine Mischung aus verschiedenen Sprachen ein praktischer Ansatz, um sicherzustellen, dass wir für alle zugänglich sind. Indem wir ein Umfeld des Verständnisses und der Flexibilität fördern, tragen wir zu einer Gesellschaft bei, die die Würde und den Wert jedes Einzelnen, unabhängig von seinen Fähigkeiten, schätzt und anerkennt, dass alle Kinder eine Reihe von Bedürfnissen haben, die ein unterschiedliches Maß an Unterstützung erfordern.
Laura Doyle
Direktor für Klinik und Marketing
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